Die Presse schreibt...
"Wer sich darauf einließ, wurde belohnt.
Ging es im Rahmen der ‚Klezmerwelten' bislang eher traditionell zu,
erwartete die Zuhörer nun im Kleinen Haus des Musiktheaters ein ziemlich
aufregendes, sehr kantiges Klangerlebnis. ‚Naftule's Dream' baten zum
Gastspiel. [...] Da liefern die vertrauten schwungvollen Themen oder die
schmachtend-schwermütigen Harmonien der jüdischen Folklore nur noch das
Gerippe für spektakuläre Klangexperimente. Da schnarrt und scheppert es,
die Gitarre zerrt, Klarinette und Kornett jubeln in Freejazz-Manier, der
Schlagzeuger zerlegt virtuos vertraute Takte bis zur Unkenntlichkeit. Dem
Zuhörer fliegen Rhythmus-Fragmente um die Ohren, unvermittelt entspringt
dem Klanginferno eine sanfte Chanson-Melodie auf dem Akkordeon. [...]
Einigen wenigen ging es zu weit - und sie verließen den Saal. Der
begeisterte Großteil blieb."
[tw in WAZ (Gelsenkirchen), Freitag, 11. April 2003]
"Der Name ‚Naftule's Dream' klingt doch ein wenig nach Träumereien.
Aber was die Musiker aus den USA im Kleinen Haus des Musiktheaters im
Revier servierten, erweis sich als das Radikalste, was bisher beim
Festival ‚Klezmerwelten' zu hören war. [...] Die traditionellen Formen der
Klezmermusik, die Horas, Bulgars oder Freilachs, sind bei dieser Band aus
Boston um den Klarinettisten Glenn Dickson lediglich Ausgangspunkte und
Geistesgrundhaltungen, aber keinesfalls Limitationen für das Ausleben
eigener Kreativität.
[...] Den Höhepunkt der absoluten Freiheit beim Musizieren wird bei ‚La
Chaim' aus dem berühmten Musical ‚Fiddler on the Roof' erreicht. Ein
kollektives Soundchaos zerfetzt das Thema, bis die Band es sich
schließlich in einem funkigen Rock-Groove gemütlich macht."
[Christoph Giese in Buersche Zeitung (Buer und Gelsenkirchen), Freitag, 11. April 2003]