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Am 2. Februar 2013, 13.04 - 15.00 Uhr, wiederholt der WDR3 im Rahmen der Reihe "Konzert der Woche" seine Aufzeichnung des Doppelkonzerts der dritten Gelsenkirchener "Klezmerwelten" vom 18.Oktober 2012 mit Alpenklezmerglühen mit Andrea Pancur & Lorin Sklamberg sowie Andreas Schmitges & Voices of Ashkenaz.
Jodeln auf Jiddisch
Beim Doppelkonzert am Donnerstagabend im gut besuchten Kleinen Haus des Musiktheaters trafen „Alpenklezmerglühen“ auf die „Voices of Ashkenaz“, auch hier eine bestechende Begegnung von deutschem Volksliedgut mit jiddischen Klassikern, interpretiert von hochkarätigen internationalen Musikern. Der Spaß und der Jubel beim Publikum waren dementsprechend groß.
Die Münchener Sängerin Andrea Pancur und der lettische Akkordeonist und Pianist Ilya Shneyveys ließen zunächst die Alpen glühen. [...]
Sie entfachten die sprühenden Funken nicht allein, sondern mit Hilfe einer grandiosen All-Star-Band. Als brillanter Vorgeschmack auf das Konzert der weltberühmten und grammydekorierten New Yorker Klezmatics [...] stand deren Frontmann und Sänger Lorin Sklamberg mit seiner unglaublichen, einmaligen Stimme mit auf der Bühne.
Da trafen bayerische Rhythmen auf ins Jiddische übersetzte Texte, da wurde getanzt, gejodelt und geschunkelt. Und da berührte ganz besonders das von Lorin Sklamberg schmelzend intonierte, melancholische „Edelweiß“. [...]
Vier Musiker aus Deutschland, den USA, der Ukraine und Israel zelebrierten als „Voices of Ashkenaz“ schwungvoll, fröhlich ebenfalls die Verwandtschaft von deutschen und jiddischen Volksliedern. Der herrliche Sopran von Svetlana Kundish tanzte mit der Geige von Deborah Strauss, ebenfalls eine ausgezeichnete Sängerin, um die Wette, begleitet von Thomas Fritze (Bass, Percussion) und Andreas Schmitges (Gitarre), der auch die launige Moderation übernahm. [...]
Elisabeth Höving, WAZ Gelsenkirchen, 19.10.2012
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/jodeln-auf-jiddisch-id7210409.html
Alpenklezmer in Ashkenaz
So wie die mittelalterliche Sprache ihrer jahrhundertelangen süddeutsch-rheinischen Heimat im Osten das Jiddische befruchtete, so nahmen die Juden bei ihrer Vertreibung im 15. und 16. Jahrhundert auch ihre angestammte deutsche Musikkultur mit ins Zarenreich. Zwei Ensembles hoben nun – unabhängig voneinander – Schätze jenes gemeinsamen Kulturgutes: überraschende kulturelle Pendants erklingen neben unüberhörbaren musikalisch-sprachlichen Gemeinsamkeiten.
Mehr als ein halbes Jahr forschte der Gitarrist Andreas Schmitges in Archiven, um nun seine Fundstücke mit den Voices of Ashkenaz vorzustellen, den „Stimmen aus Deutschland“: mit der amerikanischen Geigerin Deborah Strauss, der israelischen Sängerin Svetlana Kundish und dem Bassisten Thomas Fritze.
Eine aberwitzig anmutende Fusion versucht die Sängerin Andrea Pancur bei ihrem Projekt Alpenklezmer. Mit Lorin Sklamberg als dem maßgeblichen Sänger des US-Klezmerrevivals und dem lettischen Tastenmann Ilya Shneyveys, mit Alex Haas am Kontrabass und Roman Seehorn am Schlagwerk gelingt ihr ein kunstvoller und zugleich ungekünstelter Spagat zwischen bayerischen Jodlern und chassidischem Nigun, zwischen Bulgar und Zwiefachem.
Birger Gesthuisen, http://www.wdr3.de/musik/musikkulturenbeiwdr3/konzert456.html
http://www.wdr3.de/musik/musikkulturenbeiwdr3/konzert456.html
Alpenklezmerglühen
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Bayrisch, jiddisch,
wuid & koscher (Bayern, Lettland, USA) Bairisch geht's zu und jiddisch auch. Wild und rau geht's zu, aber auch sanft und beseelt. Andrea Pancur, München-Ramersdorf, und Ilya Shneyveys, Riga-Lettland, treffen aufeinander und spielen Alpenklezmer vom Feinsten. Die beiden Musiker haben das Liedgut recherchiert, entstaubt und gemäß dem Motto "Lang lebe der koschere Gebirgsjodler" neues Material in den Rucksack gepackt. Da nimmt die jiddische Hora den bayrischen Zwiefachen beherzt an der Hand und gemeinsam tanzen, kreiseln, wirbeln sie über die Gipfel, bis die Alpen im Klezmerklang erglühen. Der New Yorker Grammy Gewinner und Klezmatics Sänger Lorin Sklamberg singt und jodelt als Gast mit - man darf gespannt sein! "Ein außrgewöhnlicher, bezaubernder Abend,
der kulturelle Barrieren im Kopf beseitigt." (Neue Presse) |
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Voices of Ashkenaz„yidish-daytshe lider“ Auf eine spannende Reise hat sich das Ensemble „Voices of Ashkenaz“ begeben. Vier Musikerinnen und Musiker aus den USA, Ukraine/Israel und Deutschland widmen sich den überraschenden Verwandtschaften und Parallelen jiddischer und deutscher Volkslieder. Kennen Sie den jiddischen Klassiker „Tumbalalaika“? Sicherlich. Aber wussten Sie auch, dass sich dieses Lied einer großer Anzahl verwandter „Rästel-Lieder“ im deutschen Volksliedrepertoire erfreut? Etliche jiddische und deutsche Volkslieder existieren in beiden Sprachen – durch den jahrhundertelangen Austausch zwischen den Kulturen bzw. durch die gemeinsamen Wurzeln beider Sprachen im Mittelhochdeutschen. Das Konzertprogramm ist eine kreative Annäherung an diese Verwandtschaften, ein Spiel mit Melodien und Texten. Extrem spannend und nie gehört kommt hier zusammen, was einmal im Ashkenaz (hebr. Deutschland) der frühen Neuzeit zusammengehörte – und gerade durch seine unterschiedliche Entwicklung in verschiedenen Kulturen, Zeiträumen und Orten fasziniert. Eine ganz neue Erfahrung und auf vielen Ebenen eine Premiere, die Sie nicht verpassen sollten
Besetzung: |
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