Die Presse schreibt...
"Aus dem Schtetl ein Siegeszug rund um den Globus
Lich (hin). Jahrhundertelang war die Klezmermusik die Festmusik der
aschkenasischen Juden vor allem in Osteuropa. Inzwischen erlebt sie ein
Revival rund um den Globus, wird Teil der modernen Musikkultur.
[...] Bei der Eröffnung am Sonntagmittag gab Kuratorin Wiltrud Apfeld
(Gelsenkirchen) detaillierte Hinweise zur Annäherung an die zuvor in 24
anderen Städten bundesweit und in Wien gezeigte Ausstellung, und zwar
sowohl von ihrer musikwissenschaftlichen Ausrichtung her als auch in Bezug
auf gesellschaftspolitische Aspekte. [...].
Der fruchtbare Austausch mit anderen Kulturen sei Motor für eine lebendige
Musikkultur, meinte die Kuratorin. Sie freute sich, auch seltene
historische Aufnahmen gefunden zu haben, die in die Ausstellung integriert
werden konnten.
Nadja Kuhl (Ernst-Ludwig Chambré-Stiftung zu Lich) erinnerte an die
Ereignisse der Pogromnacht im November 1938, an die Übergriffe auf
Synagogen, Geschäfte und Privatwohnungen, an Opfer, Täter, Zuschauer und
Profiteure. Obwohl nie als offizieller Gedenktag etabliert, nehme der 9.
November in der öffentlichen Wahrnehmung eine besondere Stellung ein,
betonte Kuhl. Die Ausstellungseröffnung wurde musikalisch von Josefine und
Bogumil Joedicke (Musikschule Lich) umrahmt."
Gießener Allgemeine 10.11.2008
"Jüdische Musiktradition lebt auf: Zu jedem Bild der passende Ton
LICH (uhg). Zum Glück nicht nur Bilder und Texte: Die Ausstellung "Klezmer
- hejmisch und hip" hat viele Musikbeispiele zu bieten - von den Anfängen
der Aufnahmetechnik aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis hin zu
modernen Einspielungen. Die übersichtlich und einladend gestalteten
Schautafeln lassen sich mit MP3-Player und Kopfhörern erkunden. Zu jedem
Bild der passende Ton. Mit zwei Vorträgen und Klezmer-Musik von Josefine
und Bogumil Joedicke wurde am gestrigen Sonntag, dem 70. Jahrestag der
Pogromnacht, die Ausstellung im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge eröffnet.
Nadja Kuhl, Vorsitzende der Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung, erinnerte in
Anwesenheit von Bürgermeister Bernd Klein und zahlreichen Förderern an das
denkwürdige Datum, das niemals in Vergessenheit geraten dürfe. Die
Veranstaltungsreihe zum 9. November 1938 in Lich setzt diesmal einen
musikalischen Schwerpunkt.
Neben der Ausstellung über die Entwicklung der Klezmer-Musik gibt es
auch eine Reihe von Konzerten, einen Workshop zur Klezmer-Musik, und
schließlich auch Filme zum Thema im Traumstern-Kino.
"Die Ausstellung beschäftigt sich mit Musik in ihrem sozialen, kulturellen
und historischen Umfeld", erläuterte Kuratorin Wiltrud Apfeld. [...]
Jenseits dieser überaus interessanten Erörterungen und des umfangreichen
Kartenmaterials über die Wanderungen der "Aschkenasim" und der "Sefardim"
sind einfach hinreißende Fotos zu entdecken: Klezmermusiker in
traditioneller Kleidung aus Polen, eine jüdische Kapelle in der
Sowjetunion, die einen Hochzeitszug anführt, oder ein Klarinettist und
Geiger, die zur Einweihung einer neuen Torarolle in der Synagoge von
Duborowna spielen.
Eine sehenswerte Ausstellung, die bereits 26 Stationen hinter sich hat."
Gießener Anzeiger 10.11.2008
"Klezmer-Musik ist hejmisch und hip
Vor 70 Jahren brannten die Synagogen - Zum Gedenktag passte die
Ausstellung von Kuratorin Wiltrud Apfeld. AmSonntag, den 9. November
eröffnete um 12.00 Uhr Nadia Kuhl, Vorsitzende des Vorstands der
Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung zu Lich, die Wanderausstellung "Klezmer
hejmisch und hip". - eine kulturelle Ausdrucksform der Musik im Wandel der
Zeit im Kulturzentrum der ehemaligen Bezalel-Synagoge in Lich. Neben
Vertretern der Presse und zahlreichen Besuchern wurde der Bürgermeister
Bernd Klein und der Kulturkoordinator der Stadt Lich, Peter Damm, herzlich
begrüßt. [...]
Gäste und Besucher konnten sich neben dem Programm einen Kopfhörer mit einem CD-Spieler gleich am Eingang leihen, der die Ausdrucksstarke Bildgalerie mit einer entsprechenden Musikempfehlung untermalte.
Licher Wochenblatt, 13.11.2008
Das Programm in Lich:
Ausstellungseröffnung: 9.11. um 12 Uhr
Fortbildung zur Ausstellung: Klezmer – hejmisch und hip
23. August 2008 ab 10.00 Uhr
Kulturzentrum Bezalel-Synagoge
10.00 Uhr Begrüßung im Kulturzentrum Bezalel Synagoge
10.30 Uhr Inhaltliche Einführung: „Klezmermusik?“ durch Andreas Schmitges (Musiker „Klezmer-Alliance, Mitarbeit an der Ausstellung)
11.30 Uhr Film: „A tickle in the heart“ im Kino Traumstern
13.00 Uhr Afrikanisches Buffet im Restaurant „Savanne“
14.00 Uhr Studium der Ausstellung
15.00 Uhr Ideenworkshop zu Arbeitsmöglichkeiten mit Schülerinnen und Schüler in und mit der Ausstellung
17..00 Uhr Ende der Fortbildung
Klezmer-Workshop
Für junge Musikerinnen & Musiker
mit Irith Gabriely und Peter Przystaniak
Samstag, den15. & Sonntag, den 16.Nov. 2008